Geschichte

Allgemein:

Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:

Urkundlich wird der Ort am 27. Mai 1325 erstmals genannt. Die Gründung des Dorfes dürfte aber weiter zurückliegen. Nantenbach ist der ältere Teil der Gemeinde. Es wird vermutet, dass die Bezeichnung "Neuendorf" von der Bildung eines "neuen Dorfes" abgeleitet wurde. Die Bürger von Neuendorf und Nantenbach hatten in früherer Zeit oft wechselnden Lehnsherren ihren Tribut zu zollen, u.a. an die Fürstbischöfe in Mainz, Amt Hanau, die Kellerei Lohr und die Grafen von Rieneck. Frondienste waren zeitweise an das Amt Partenstein und Hohenroth zu leisten. Im Ortsteil Nantenbach waren im jetzigen Anwesen "Mainstraße 9" früher Zehnthaus und Zehntscheune untergebracht. Die Bevölkerung ernährte sich seit Generationen von Produkten der eigenen Landwirtschaft, die auf kargem Buntsandstein angebaut wurden.

Als Teil des Erzstifts Mainz fiel Neuendorf im Reichsdeputationshauptschluss 1803 an das neugebildete Fürstentum Aschaffenburg, mit welchem (nun ein Departement des Großherzogtums Frankfurt) es 1814 zu Bayern kam. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Bayern konnte Neuendorf seine Eigenständigkeit bewahren. Die Gemeinde wurde der Verwaltungsgemeinschaft Lohr am Main zugeordnet. Mittlerweile ist Neuendorf die Gemeinde mit der niedrigsten Einwohnerzahl im Landkreis.

Historische Karte

Neuendorf und Umgebung auf der Spessartkarte des Frankfurter Kartenmalers Elias Hoffmann aus dem Jahre 1584. Die Karte wird aktuell restauriert und kehrt dann zurück in das Staatsarchiv Marburg (Signatur A 11)

Wappen:

Wappen

Seit 1981 gibt es durch einen Beschluß des Gemeinderates ein Wappen für die Gemeinde Neuendorf.

In der Erläuterung hierzu heißt es: „Die Geschichte von Neuendorf wurde wesentlich durch die Grafen von Rieneck geprägt, an die im Gemeindewappen die Farben Rot und Gold erinnern. Die 1717 erbaute Kirche von Neuendorf ist dem heiligen Sebastian geweiht. Dieses Patrozinium wird durch die gekreuzten Pfeile als Symbol dieses Heiligen dargestellt. An die über dreihundertjährige Tradition des Fassreifenschneiders und der Holzbearbeitung in Neuendorf und Nantenbach erinnert das Schälmesser. Auf der gegenüberliegenden Mainseite von Neuendorf befindet sich die Ruine des ehemaligen Klosters Schönrain, das nach seiner Aufhebung im 16. Jahrhundert von den Grafen von Rieneck als Schloss und Verwaltungsbau benutzt wurde. Im Wappen weist der Zinnschnitt auf diese Kloster- bzw. Schlossanlage hin.“
Die Ruine Schönrain liegt nicht auf Neuendorfer Gemarkung, ist aber dennoch das Wahrzeichen der Gemeinde. Im Ort verweist darauf eine Schönrainstraße und die Festhalle trägt den Namen "Schönrainhalle".

Einwohnerentwicklung:

Einwohnerentwicklung

Religion:

Kirche St. Sebastian

Kirchlich gehörten Neuendorf und Nantenbach früher zur katholischen Pfarrei Lohr am Main, später zu Langenprozelten.

Im Jahre 1717 wurde in Neuendorf eine kleine Filialkirche erbaut, die 1928/1929 auf die heutige Bausubstanz erweitert wurde.

Kirchenpatron ist der heilige Sebastian. Die Pfarrei hat seit 1923 Jahren einen eigenen Geistlichen. Priester in und aus Neuendorf

Heute beträgt der Anteil der Katholiken an der Dorfbevölkerung rund 90 Prozent.

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